Pražský hrad (Prager Burg)
Správa Pražského hradu, Pražský hrad, 119 08 Praha 1
Tel. +420 224 372 222, +420 224 373 368.


   Die Anfänge der Geschichte der Prager Burg reichen bis in die Mitte des 9. Jahrhunderts zurück, als die Burg zum Sitz der Pøemysliden wurde. Bis zum Beginn des 14. Jahrhunderts entstanden in der Burganlage nacheinander mehrere Paläste der herrschenden Fürsten und später der böhmischen Könige, sowie bischöfliche Paläste und sakrale Bauten. Alles wurde durch eine mächtige Befestigung geschützt. Im Jahre 1344 legte König Karl IV. den Grundstein für den St.-Veits-Dom und berief zu diesem Bau den französischen Architekten Matthias von Arras und nach seinem Tod den jungen Peter Parler (im Jahre 1356).
   Nach Beschädigung während der Hussitenkriege erhob sich die Prager Burg zu neuem Ruhm unter der Herrschaft von Wladislaw Jagiello, der vor dem Jahre 1493 den großen Wladislaw-Saal (62 x 16 m) mit einem wunderschönen Gewölbe (vom Architekten Benedikt Ried) erbauen ließ. Es handelt sich um den ersten Bau mit Renaissance-Elementen in Böhmen. Zu einer neuen Blütezeit kam es in der Prager Burg unter der Herrschaft des Kaisers Rudolf II. In den Jahren 1753-1775 wurde die Prager Burg auf Beschluß von Maria Theresia nach einem Projekt des Wiener Hofarchitekten Niccola Pacassi umgebaut. Die Bauarbeiten leiteten die Baumeister Anselmo Lurago, Anton Kunz, ab 1765 Anton Haffenecker. Heute stehen die historischen Objekte der Prager Burg unter der Verwaltung der Präsidentenkanzlei.


   Eine Dominante der Prager Burg bildet der schon erwähnte Veitsdom, dem eine gleichnamige Rotunde voranging, die um 929 Fürst Wenzel, der spätere Heilige und Landespatron, gegründet hatte. Das ikonographische Programm des Domes, heute des meist besuchten Baudenkmals in Böhmen, formulierte wahrscheinlich Karl IV. selbst. Durch das Übertragen der sterblichen Überreste der pøemyslidischen Fürsten und Könige in den Chor des Domes wurde die Idee des Anknüpfens an das Vermächtnis der Pøemysliden zum Ausdruck gebracht. Der Bau dieses monumentalen Domes wurde durch die Hussitenkriege unterbrochen, und niemand konnte ahnen, daß sich die Vollendung des Domes jahrhundertelang bis zum Jahre 1929 verzögern würde. In diesem Jahr des Milleniums des heiligen Wenzel wurde der Veitsdom vollendet und geweiht. Während der langen Zeit seiner Entwicklung wurde der Dom zum Symbol der geistlichen und materiellen Identität des tschechischen Volkes, denn in seinen Mauern sind alte Symbole der tschechischen Staatlichkeit, Kultur und Geschichte bewahrt.